Lasst uns damit anfangen: Mache einen Einstufungstest, um ein klares, facettenreiches und detailliertes Bild deiner momentanen Fähigkeiten zu bekommen.
Optimal ist es, wenn der Test ein möglichst objektives, akkurates Bild deiner jetzigen Fähigkeiten vermittelt. Diese Beschreibung sollte klar sein in der Hinsicht, dass sie Sprache verwendet, die du verstehst (für die meisten von uns heißt das: keine grammatischen Fachtermini, die wir noch nie recht verstanden haben) und die konkrete Beispiele gibt.
Sie sollte facettenreich sein, d.h. es sollte ein breites Feld an Fertigkeiten und Kenntnissen abgedeckt werden statt nur eine Fähigkeit. (Mach zum Beispiel keine Test, die nur dein Sprechen testet. Aber mehr darüber im nächsten Artikel.)
Und es sollte detailliert sein: Du solltest eine Idee von deinen Fähigkeiten in vielen verschiedenen Bereichen haben, wenn möglich mit praktischen Beispielen. Wenn du am Ende eines Tests nur weißt, dass du auf dem Niveau 2,5 bist, dann hast du wenig gelernt.
Als zweites: Du musst nicht nur wissen, wo du stehst, du musst auch wissen, wo du hin gehst. Das heißt, der Einstufungstest ist dazu da, Ziele zu setzen. Nun, Ziele setzen beim Sprache lernen ist eine ziemlich optimistische Aufgabe, und vielleicht auch völlig vergeblich, aber es hat seinen Wert.
Setze realistische, messbare und facettenreiche Ziele für dich selber zusammen mit deinem Sprachhelfer, so dass dein nächster Test dir eine Idee geben kann davon, wie und wie schnell du auf bestimmten Gebieten voran kommst.
Und wenn du eine Idee bekommen hast davon, wo du stehst und wo du hin willst, dann musst du auch wissen, wie du dahin kommen kannst. Somit solltest du sicher stellen, dass dein Test dir praktische Ideen gibt, wie du von hier nach dort kommst:
- Welche Aktivitäten sollte ich mit meinem Sprachhelfer machen?
- Welche einfachen Übungen kann ich in meinen Alltag einbauen?
- Wie kann ich an bestimmten Fähigkeiten arbeiten, die ich verbessern möchte?
Stelle sicher, dass der Test dir einen Fahrplan für die nächsten Schritte zeigt.
Setze realistische, messbare und facettenreiche Ziele für dich selber!
Schlussendlich, und hier kommt der wichtigste Grund für einen Einstufungstest, stell sicher, dass dein Einstufungstest dich ermutigt und motiviert.
Und wieder: das mag weit hergeholt sein und einfach unmöglich. Aber es ist wirklich so, dass ein effektiver, gut gemachter Test genau das kann. Nun, wenn du den drei Warums von oben folgst, dann glaube ich, dass dein Test ein wirklich motivierender Faktor sein kann.
Viele sind demotiviert weil sie
- keine Fortschritte bemerken oder
- nicht wissen, wie sie richtig voran kommen können.
Ein Einstufungstest, der dir einen Set deiner Fähigkeiten aufzeigt, erreichbare Ziele und Wege, wie man zu diesen Zielen kommt, hilft dir
- zu sehen, ob du Fortschritte machst oder nicht, und hilft dir
- voran zu kommen und wenn nicht dann gibt er dir Ideen zur Hand, wie du anfangen kannst, Fortschritte zu machen.
Also, auch wenn der Test das Schlimmste bestätigt – dass du nicht viel gelernt hast in letzter Zeit -, sollte er trotzdem helfen, dass du wieder neu startest und es bergauf geht. Denn ja! Einstufungstests können große Motivatoren sein!
Das ist alles für heute. Nächstes Mal reden wir im Detail darüber, welche Fähigkeiten und Kenntnisse wir testen sollten.