Als Schüler in der Oberstufe hatte ich zunächst ganz andere Pläne, aber dann entschied ich mich, an der Universität Spanisch und Deutsch zu studieren, um Lehrer zu werden. Ich hatte festgestellt, dass mir Sprachen und Kulturen und Menschen mehr am Herzen lagen.
Als erstes musste ich meinen Spanischlehrer auswählen. Wir hatten drei Optionen:
- eine Deutsche, die mit der zweiten Lehrerin,
- einer Chilenin, gut befreundet war.
- Die dritte Lehrerin kam aus Spanien und sagte uns von Anfang an, dass wir bei ihr Spanisch aus Spanien lernen würden. Nun gut, damals fand ich diese Aussage etwas arrogant, aber sie wirkte insgesamt nett.
Die Chilenin war ganz klar die sympathischste von allen, so dass am Ende 30 Studierende in ihrem Unterricht saßen und sie einige bitten musste zu gehen. Ein anderer Student und ich waren die einzigen, die gingen. Wir wechselten in die Gruppe der Deutschen, dort waren wir insgesamt 8 Studierende.
Diese Wahl war in vielerlei Hinsicht sehr gut:
- Die Gruppe war klein, was immer gut ist.
- Sie hatte selbst Spanisch als Fremdsprache gelernt und wusste daher, wo die Probleme für Deutsch-Muttersprachler lagen.
- Sie brachte Erfahrungen aus dem Schulunterricht mit und war pädagogisch gut ausgebildet.
Wir stellten fest, dass die Chilenin sehr nett freundlich und nett war, aber nicht so gut ausgebildet wie ihre deutsche Kollegin. Ihr Unterricht war okay, da sie den Lehrplan zusammen mit der deutschen Kollegin erarbeitet hatte, aber als Lehrerin war sie nicht so gut wie diese.
Was habe ich daraus gelernt? Um eine Sprache neu zu erlernen, hilft es sehr, einen gut ausgebildeten Lehrer mit derselben Muttersprache wie man selbst zu haben. Der Lehrer weiß zum Beispiel, dass es zwei große grammatikalische Probleme für Deutsche gibt: den Unterschied zwischen den beiden Vergangenheitsformen und zwischen den beiden Formen von „sein“. Beides wurde bereits im ersten Semester eingeführt, um uns reichlich Zeit zu geben, es zu lernen und zu üben.
Zweites Semester: Unserer Lehrerin kam am ersten Tag in die Klasse und wir mussten uns viel Mühe geben, sie zu verstehen. Sie hatte entschieden, das Tempo etwas anzuziehen. Alles war etwas schwerer. Im ersten Semester war es mir leicht gefallen, da mein Chile-Aufenthalt mir einen Vorsprung vor meinen Kurskameraden verschafft hatte, aber jetzt hatte ich keinen Vorteil mehr.
Ich bekam weiterhin gute Noten, aber sie waren nicht ganz so gut wie vorher. Das sollte sich mit einer Reise nach Valencia im Sommer ändern – siehe nächstes Kapitel.