Um gleich ganz offen zu sein: Meinem Sprachhelfer wird langweilig mit mir.
Der Anfang ist so schwierig. Die Methode schlägt vor, dass ich nicht reden soll, sondern am Anfang nur zuhöre. Das heißt, dass er viel mehr redet.
Dann, ziemlich häufig, verstehe ich nicht, was er will, weil so viele Wörter neu sind und ich sie häufig nicht gleich behalte. Oder sie sind sich so ähnlich – für mich wenigstens – dass ich den Unterschied nicht höre: yorqod „schlafen“ und yoqud „sitzen“ sind klar anders, jedenfalls für ihn. Ich hatte Schwierigkeiten, das „r“ zu hören.
Einer meiner Hauptschwierigkeiten sind Verben. Ohne sie kann man vieles nicht sagen, aber verändern sich so stark. Und im Arabischen sind nur die Konsonanten gleich: die Vokale variieren, was die Sache kompliziert macht. Es sind die Vokale, die klingen; im Deutschen sagen wir “Selbstlaute” – die für sich selbst klingen.
Meine Hauptmotivation momentan ist, dass ich auf der Straße immer mehr einzelne Sachen verstehe. Im Bahnhof hörte ich das Wort “draj”, welches mit Zeit zu tun hat; Ich verstand es nicht, nur erinnerte es mich an “druj”, was ‘Treppe’ heißt.
Im Zug rief der Fahrer “Macht den Weg frei” für den Krankenwagen und ich verstand “kayes” für Straße. Und in der Post verstand ich plötzlich die Ansage und dass sie die Nummern aufrufen – sehr sehr klar ausgesprochen, was ich am Anfang nicht kapiert hatte, wie immer.
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