Ist Ihnen bewusst, dass eine Frau jedes Mal, wenn sie darüber spricht, was ein Mann falsch gemacht hat, sagt: „Männer sind halt Männer!“ Wenn sie jedoch über eine Frau spricht, die ihren Mann betrogen oder ihm ein echtes Unrecht angetan hat, wird sie niemals sagen: „Frauen kann man nicht trauen.“ Die Wahrheit ist, dass es sowohl in Männern als auch in Frauen Gutes und Schlechtes gibt. Ehrlich gesagt ist es nun mal so, dass Frauen sich mehr auf das Schlechte in Männern konzentrieren und Männer mehr auf das Schlechte in Frauen.
Man hat uns erzählt, dass es einmal einen wohlhabenden Mann gab, der wirklich sehr reich war, dessen Frau aber keine Kinder gebären konnte. Sie waren seit fünf oder sechs Jahren zusammen, ohne dass sie schwanger wurde. Sie hatte Angst, dass er sie wegen einer anderen Frau verlassen würde und dass sie ohne einen Penny von all dem Geld dastehen würde. Also schmiedete sie mit ihrer Mutter und einer Hebamme einen Plan, um ein Baby zu finden.
Ein paar Tage später erzählte die Hebamme ihnen von einer schwangeren Frau, die ihr Baby nicht wollte. Von da an begann die Frau, sich zu übergeben, sich schwindelig zu fühlen und ein blasses Gesicht zu haben.
„Was ist los mit dir, Schatz?“, fragte der Ehemann.
„Ich weiß es nicht. Anscheinend bin ich schwanger.“
Er fühlte sich wie im siebten Himmel oder auf Wolke sieben. Er freute sich über jeden neuen Tag, während sie unter ihrer Kleidung jeden Tag neue Laken anlegte, um ihren Bauch wachsen zu lassen. Die schwangere Frau erreichte den vierten Monat und so auch die Ehefrau, dann den fünften und so weiter. Sie fügte jeden Tag neue Laken hinzu, während ihr Mann nichts davon mitbekam, auch weil er keine Familie, weder Mutter noch Schwester hatte.
Das ging so weiter, bis ihr Bauch wie ein Ballon aussah, der kurz vor dem Platzen war. Die Frau befand sich nun in ihren letzten Monaten, genau wie die echte Schwangere.
Eines Abends kam der Mann nach Hause und ging dann wieder hinaus. Da er aber etwas vergessen hatte, kehrte er nach Hause zurück, ohne dass seine Frau es bemerkte. Sie befand sich im Zimmer vor der Dienstbotenwohnung, als er seinen Schwager bemerkte, der eilig das Haus betrat.
„Beeil dich!“, sagte der Schwager zu der Frau. „Die Frau hat gerade entbunden, geh ins Bett.“
Dann rannte er in die Dienstbotenwohnung, stellte sich an die Tür, ging hinein, kam wieder heraus, ging wieder hinein und kam schließlich wieder heraus. Dann kam die Mutter seiner Frau heraus, zusammen mit einer anderen Frau, der Hebamme, die etwas ins Haus trug.
„Ach du meine Güte!“, schrie die Mutter aus dem Inneren des Hauses.
Sie betraten das Zimmer der Frau, wo die Schreie begannen.
In der Zwischenzeit hatte der Ehemann verstanden, was vor sich ging. Er kehrte zur Vorderseite des Hauses zurück und tat so, als hätte er gerade die Tür geöffnet und wäre hereingekommen.
„Was ist denn hier los? Ist alles in Ordnung?“
„Bleib da, komm nicht rein. Deine Frau bekommt gerade ihr Kind“, sagte die Mutter.
Dann ging der Jubel los.
„Was?“
„Ein Junge“, sagten sie.
Er kam herein, küsste sie auf die Stirn und ging wieder hinaus, um einzukaufen, was gebraucht wurde. Er blieb etwa eine Stunde lang weg, bis man ihn mit zwei Polizisten, einem Kommissar und einem Arzt hereinkommen sah. Der Arzt untersuchte die Frau und stellte fest, dass sie noch nie in ihrem Leben entbunden hatte und auch nicht schwanger geworden war.
Was das Baby betrifft, so wurde es ins Krankenhaus gebracht und alle anderen wurden verhaftet, einschließlich der Hebamme.
Kaum war diese Geschichte zu Ende erzählt, sagte eine Frau: „Männer sind halt Männer!“
„Machst du Witze?“ Trotz allem, was die erste, zweite und dritte Frau getan haben, und nach dem Komplott von der Frau, der Mutter und der Hebamme dem Mann gegenüber, ist er am Ende derjenige, dem man nicht trauen kann? Eigentlich sind es die drei Frauen, denen man nicht trauen kann. Was ihn betrifft, so hat er sich nur gegen ihre Täuschungen und Bemühungen gewehrt, sein Erbe an einen Fremden weiter zu geben.
Wir wollen noch eine andere Geschichte erzählen, auch das ist eine wahre Geschichte. Ein Mann verstarb und hinterließ eine Frau und zwei Kinder. Nachdem die Frau die Beerdigung und die Besuche hinter sich gebracht hatte, übergab sie ihre Kinder ihrem Schwager und ging fort. Es könnte sein, dass sie nach Nabeul, Sousse, Sfax, Gabes oder wo auch immer hin ging, es spielt keine Rolle. Das erste Jahr verging, dann das zweite, das dritte, das siebte, das achte…, bis sie pleite war und zurückkehrte.
Eines Tages, als ihr Schwager gerade das Haus betrat, sagte seine Frau:
„Die Frau deines Bruders kam vorhin vorbei und lässt dich grüßen.“
„Was? Warum war sie denn hier? Ich will nicht, dass sie noch einmal einen Fuß in dieses Haus setzt, verstanden?“
„In Ordnung.“
Am nächsten Tag sagte seine Frau:
„Sie kam heute wieder vorbei. Um ehrlich zu sein, ich konnte sie nicht rausschmeißen. Sie ist immer noch die Frau deines Bruders. Ihre Kinder sind vaterlos, und sie sind alles, was von ihrem Mann übrig ist.“
„Ich will sie trotzdem nicht sehen oder wissen, dass es sie gibt!“
Was die Witwe anging, so gewöhnte sie sich daran, fast jeden Tag vorbeizukommen, entweder zum Mittag- oder zum Abendessen. Eines Abends, als es schon spät war, sagte die Schwägerin zu ihr: „Warum bleibst du nicht über Nacht?“
Sobald ihr Mann nach Hause kam, sagte sie: „Ich muss ehrlich zu dir sein. Ich sage es dir, aber werde nicht wütend: Die Frau deines Bruders bleibt heute über Nacht.“ Als er das hörte, begann er zu gehen.
„Wo willst du denn hin?“
„Ich bleibe nicht in diesem Haus.“
Er wurde wütend und brüllte. Aber wie jeder weiß, gewinnen Frauen normalerweise, und er beruhigte sich. Trotzdem traf er sich nicht mit ihr, jeder blieb in einem anderen Zimmer.
Die Witwe gewöhnte sich daran, von Zeit zu Zeit zu übernachten. Und als das so weiterging, begegnete er ihr schließlich. Normalerweise gewinnen Frauen. Schließlich gewöhnten sich alle daran, gemeinsam zu Mittag und zu Abend zu essen, da die Frau des Bruders immer bei ihnen war. Das Leben ging so weiter, bis der Mann eines Tages seine Frau frühmorgens zum Haus ihrer Familie brachte.
Abends kam er zurück und übergab ihr die Scheidungspapiere. Was war geschehen?
Der Mann nahm die Frau seines Bruders, die er zuvor nur ignorieren wollte, und ließ sich von seiner eigenen Frau scheiden. Trotz all des Guten, das seine eigene Frau für die Schwägerin getan hatte, indem sie ihre Kinder großzog, sie ernährte, sie behielt und sie beharrlich verteidigte… Wie wurde sie belohnt?
Die Witwe hat die Kinder vernachlässigt, ihr den Mann und das Haus gestohlen und sie dem Ruin überlassen.
Also, wem ist hier nicht zu trauen? Dem Mann oder der Frau?
Das Kamel wurde einmal gefragt: „Was ist dir lieber, dich zu bücken oder aufzustehen?“
„Gott verfluche sie beide!“, antwortete es.