Wir starten Phrase 2 nach der Methode.
Das bedeutet, wir nehmen kleine Bilderbücher, kurze Geschichten, um zu reden. Zum Beispiel starten wir mit der Geschichte eines Bären, der in einem Wald einen Schuh findet. Er mag den Schuh und schafft es, ihn über seinen linken Fuß zu ziehen. Später findet er ein Seil und legt es sich wie eine Krawatte um den Hals. Dann kommt er zu einer Vogelscheuche – nicht mehr in Betrieb: Eine Krähe sitzt auf ihr. Er nimmt die Kleider, sehr alt und dreckig, und zieht auch sie an. Im nächsten Bild findet er einen Regenschirm. Er ist sehr stolz und fühlt sich hübsch mit all dem.
Dann trifft er eine Ziege, die in der neuesten Mode gekleidet ist. Die Ziege lacht sich fast tot über den armen Bären. Der Bär ist zunächst erstaunt und ein bisschen beschämt, dann brüllt er die Ziege an und im letzten Bild sieht man, wie der Bär in der neuesten Mode gekleidet davon geht und die Ziege das alte Zeug von der Vogelscheuche anhat.
ICH MAG SOWAS NICHT
Nun, mein Vokabular ist nicht gut genug, um diese Geschichte zu erzählen, aber ich soll nur sagen, was ich kann, und mein Sprachhelfer ergänzt, was nötig ist. Ich mag so was nicht. Ich fühle mich dumm und dies Gefühl motiviert mich nicht. Natürlich ist es eine gute Art, sich ordentlich anzustrengen, um Dinge einfach so zu sagen, dass man sie sagen kann. Man versucht die Hindernisse zu umschiffen. Das ist gut. Und es funktioniert. Statt zu sagen „der Bär und die Ziege treffen sich“, ein Satz, den mein Helfer später ergänzt, sagt man einfach: „da ist ein Bär und eine Ziege“. Nicht sehr schlau, aber okay.
Mein Problem: Ich mag das nicht. Zudem bin ich nicht sehr kreativ mit Bildern. Auch in meiner Muttersprache würde ich nur sagen, was unbedingt gesagt werden muss und das ist dann alles. Das ist mein Stil: kurz, direkt, das Notwendige. Aber das ist nicht die Idee hier.
Und dann bin ich gelangweilt. Ich kann die Wörter nicht finden, die ich brauche, auch wenn ich es versuche. Ich brauche ziemlich viel Zeit und mein Helfer langweilt sich dann auch, spielt mit seinem Telefon, mit der Schere oder was auch immer. Und zuletzt fühle ich mich gedrängt, was zu machen, was ich nicht will und wo ich nicht gut bin. Wenn ich mich unter Druck gesetzt fühle, werde ich ärgerlich.
Der erste Woche ist noch okay. Ich gewinne keinen Preis mit meinem Gestotter, aber wir kommen voran. Die zweite Woche wird die große Krise – davon später mehr.